Die richtige Zeit für die Grippeschutzimpfung
Mit nasskaltem Wetter hält auch die Grippe Einzug in Deutschland. Jedes Jahr erkranken tausende Menschen an der sogenannten Influenza, die sich sowohl in ihrem Verlauf als auch in ihren Folgen wesentlich von einer normalen Erkältung unterscheidet. Die Grippewelle erreicht ihren Höhepunkt üblicherweise rund um den Jahreswechsel. Somit sind die Monate September und Oktober die beste Zeit für die Immunisierung gegen das Virus. Auf diese Weise kann sich der Impfschutz optimal im Körper aufbauen, bevor die Hauptgrippezeit beginnt. Man solle allerdings darauf achten, dass man zur Zeit der Grippeschutzimpfung nicht erkältet ist. Der Impfschutz baut sich innerhalb von zehn bis 14 Tagen auf und schützt die ganze Grippesaison über.
Da sich Grippeviren permanent verändern, muss die Impfung jährlich wiederholt werden. Der Impfstoff wird in jeder Saison nach den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation neu zusammengesetzt und schützt so immer vor den aktuell am häufigsten auftretenden Virustypen.
Wer sollte eine Grippeschutzimpfung vornehmen lassen?
Folgende Personenkreise sollten laut Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) des Robert-Koch-Instituts eine Grippeschutzimpfung machen lassen:
- Menschen über 60 Jahre
- Personen mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines bestehenden Grundleidens, wie zum Beispiel chronische Krankheiten der Atmungsorgane, chronische Herz-, Kreislauf-, Leber- und Nierenkrankheiten, Diabetes oder andere Stoffwechselerkrankungen, sowie erworbenen Immundefekten
- Bewohner von Alten- und Pflegeheimen
- Personen, die berufsbedingt einer höheren Gefährdung unterliegen, zum Beispiel medizinisches Personal oder Personen mit umfangreichem Publikumsverkehr
- Schwangere
Für diese Personengruppe ist die Impfung Teil der gesetzlichen Leistung der Krankenkasse. Die IKK Südwest übernimmt die Kosten der Impfung für diese Personenkreise. Und darüber hinaus auch für Nicht-Risiko-Patienten in voller Höhe.
Gesunde Kinder, Jugendliche und Erwachsene unter 60 Jahren sollten sich von ihrem Arzt beraten lassen, ob eine Grippeschutzimpfung für sie sinnvoll ist.
Bietet der aktuelle Impfstoff einen 100%igen Schutz vor einer Influenzaerkrankung?
Die Influenzaimpfung bietet keinen 100%igen Schutz, deshalb kann es auch bei Geimpften zu einer Erkrankung an Influenza kommen. Kein Impfstoff bietet einen 100%igen Schutz, da die Schutzwirkung von verschiedenen Faktoren abhängt. Allerdings kann jeder sein persönliches Risiko, an einer Influenza zu erkranken, durch die Impfung erheblich minimieren. In der Regel verläuft eine Erkrankung bei den Geimpften jedoch milder ab.
Übernimmt die IKK Südwest die Kosten für die Vierfach-Grippeschutzimpfung?
Die IKK Südwest übernimmt für alle ihre Versicherten – nicht nur für die Risikopatienten – die Vierfach-Grippeschutzimpfung.
Hochdosis-Impfstoff für Personen ab 60 Jahren
Die STIKO empfiehlt bei Personen ab dem Alter von 60 Jahren einen inaktivierten quadrivalenten Hochdosis-Influenza-Impfstoff zu verwenden.
Wenn aufgrund von Lieferengpässen eine Versorgung mit einem Hochdosis-Impfstoff nicht möglich ist, kann auch auf einen herkömmlichen Vierfach-Impfstoff zurückgegriffen werden.
Was ist eine nasale Grippeschutzimpfung und für wen ist diese gedacht?
Oftmals fürchten sich Kinder vor dem üblichen Stich der Nadel bei Schutzimpfungen. Aus diesem Grund wurde die Grippeimpfung per Nasenspray eingeführt.
Für Kinder im Alter von 2 bis einschließlich 17 Jahren steht neben den Totimpfstoffen ein quadrivalenter Lebendimpfstoff (Fluenz) zur Verfügung, der als Nasenspray verabreicht wird. Die Impfstoffzusammensetzung entspricht den Vorgaben der Weltgesundheitsorganisation. Die IKK Südwest übernimmt die Kosten für die Grippeschutzimpfung per Nasenspray in vollen Umfang. Eine Übernahme der Impfung für Erwachsene ist nicht möglich, da der verwendete Impfstoff nur für die zuvor genannten Altersgruppen zugelassen ist.
Bei der nasalen Grippeimpfung wird per Spray ein Lebendimpfstoff über die Schleimhäute der Nase verabreicht. Der Lebendimpfstoff enthält eine ganz geringe Menge lebendiger Influenza-Viren. Diese sind chemisch abgeschwächt worden, können sich aber dennoch weiterhin vermehren.
Grippeschutzimpfung in der Apotheke
Bislang musste die Impfung immer durch einen Arzt erfolgen. Mittlerweile ist die Grippeschutzimpfung in Apotheken eine reguläre Leistung der gesetzlichen Krankenkassen.
Unter folgenden Voraussetzungen können Sie sich in einer teilnehmenden Apotheke kostenfrei gegen Grippe impfen lassen:
- Sie sind bei der IKK Südwest versichert oder in der Familienversicherung mitversichert
- Sie sind über 18 Jahre alt
- Ihr Apotheker hat eine entsprechende Fortbildung absolviert
Auf der Website ApoGuide kann nach Apotheken in der Nähe gesucht werden, die Grippeimpfungen anbieten. Dazu auf der Website Leistung auswählen und anschließend Grippeimpfung auswählen.
Gleichzeitige Impfung gegen Influenza und COVID-19
Laut STIKO-Empfehlung ist eine gleichzeitige Impfung gegen COVID-19 und Influenza möglich. Die Injektion sollte jeweils an unterschiedlichen Gliedmaßen erfolgen. Weitergehende Informationen dazu finden Sie in der STIKO-Empfehlung zur COVID-19- Impfung.
Weitere Tipps gegen Influenzaviren
Da die Grippeimpfung nicht bei jedem Menschen einen hundertprozentigen Schutz bietet, sollte auch auf eine gründliche Händehygiene geachtet werden. Also waschen Sie sich regelmäßig die Hände gründlich mit Seife unter fließendem Wasser. Reinigen Sie dabei auch den Bereich zwischen den Fingern. So werden Viren entfernt, die Sie sich zum Beispiel durch das Händeschütteln oder das Angreifen von Türklinken eingefangen haben.
Um die Übertragung der Erreger zu vermeiden, versuchen Sie, sich so selten wie möglich mit den Händen an Nase, Mund oder Augen anzufassen und vermeiden Sie den engen Kontakt zu einem Erkälteten. Wenn Sie selbst einen grippalen Infekt haben, dann husten und niesen Sie nicht in die Hände, sondern in die Armbeuge.
Auf der Internetseite www.infektionsschutz.de der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) finden Sie umfangreiche Informationen zu Infektionskrankheiten, ihre Übertragungswege und Schutzmöglichkeiten.