Hepatitis durch Schutzimpfung vorbeugen

Weltweit leidet einer von zwölf Menschen an chronischer Hepatitis B oder C, wobei die wenigsten davon wissen. Hepatitis bedeutet „Leberentzündung“. Die Leber ist das größte innere Organ des Körpers. Sie kontrolliert den Stoffwechsel wichtiger Nahrungsmittel und baut Schadstoffe und Abfallprodukte ab. Durch eine Leberentzündung können die Leberzellen geschädigt und somit die Leberfunktion beeinträchtigt werden.

Unbehandelt kann die Infektion zu Zirrhose und Leberkrebs führen. Deshalb ist es wichtig, dass die Infektion früh erkannt wird, um besser therapiert werden zu können. Wir erläutern auf dieser Seite unter anderem, mit welchen Maßnahmen man Hepatitis gezielt vorbeugen kann – beispielsweise mit einer Hepatitis-Impfung.

Was Sie über Hepatitis wissen sollten:

In jedem Fall sollten Lebererkrankungen ernst genommen werden, da diese schwere Auswirkungen auf den gesamten Organismus haben können. Die meisten Lebererkrankungen werden erst spät erkannt. Dies liegt daran, dass die Leber kein Schmerzempfinden hat und keine Warnzeichen aussendet. Mögliche Beschwerden werden häufig als Alltagsbeschwerden, wie zum Beispiel Stress oder chronische Erschöpfung, eingestuft. Durch eine frühzeitige Diagnose jedoch kann man Hepatitis effektiv vorbeugen.

Folgende Symptome können einen ersten Hinweis auf eine Erkrankung der Leber geben:

  • Appetitverlust
  • Druckgefühl im rechten Oberbauch
  • Ekel gegen bestimmte Speisen, vor allem Fleisch
  • Gelbfärbung der Haut oder Augen
  • Gewichtsveränderungen
  • Juckreiz
  • Konzentrationsstörungen
  • Lehmfarbener Stuhl und bierbrauner Urin
  • Müdigkeit
  • Nasenbluten und Blutergüsse
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Verminderung der Körperbehaarung im Brust- oder Bauchbereich bei Männern

Wenn Ihnen solche Anzeichen aufgefallen sind, ist eine vorsorgliche Untersuchung der Leberwerte durch den Arzt zu empfehlen.

Es gibt verschiedene Auslöser für eine Leberentzündung. Unter anderem können Bakterien, Parasiten oder Viren sowie bestimmte Krankheiten, wie zum Beispiel Sarkoidose, eine Leberentzündung auslösen. Aber auch Alkoholkonsum, Medikamente und Giftstoffe können zu einer solchen Erkrankung führen. Viren sind jedoch die häufigste Ursache für Hepatitis. Wer vorbeugen möchte, sollte daher nicht mit dem Arztbesuch zögern.

Man teilt die Art der Leberentzündung, je nachdem welcher Virus der Infektion zugrunde liegt, in Hepatitis A, B, C, D oder E ein.

Hepatitis-A-Virus
Der Hepatitis-A-Virus bricht schnell aus, heilt gewöhnlich ohne Folgen selbst aus und wird nicht chronisch. In seltenen Fällen verläuft eine Infektion hier sehr schwer und führt zum Leberversagen. Hepatitis A wird über Schmierinfektionen übertragen, das heißt, der Erreger gelangt über fäkale Verunreinigungen aus dem Stuhl an Gegenstände oder Nahrungsmittel und kann somit weitere Personen infizieren. Eine Impfung kann vor Hepatitis A schützen.

Hepatitis-B-Virus
Die Infektion mit einem Hepatitis-B-Virus kann im ersten halben Jahr folgenlos ausheilen, aber auch chronisch werden. Eine chronische Hepatitis B verläuft von Mensch zu Mensch verschieden. Es sind milde Verläufe möglich, jedoch kann die Infektion auch nach Jahren zu Zirrhose und/oder Leberkrebs führen. Hepatitis B wird sowohl sexuell als auch auf dem Blutweg übertragen. Es gibt eine sichere und wirksame Hepatitis-B-Impfung.

Hepatitis-C-Virus
Die akute Infektion mit einem Hepatitis-C-Virus führt selten zu Symptomen und kann bei 20 Prozent der Betroffenen in den ersten sechs Monaten von selbst ausheilen. Diese Infektion ist oft chronisch und bleibt dann dauerhaft im Körper. Durch heutige Therapien ist Hepatitis C jedoch oft heilbar. Es gibt allerdings keine Impfung. Hepatitis C wird überwiegend auf dem Blutweg übertragen. Vermutlich haben in Deutschland rund 270.000 Menschen Hepatitis C, wobei von einer hohen Dunkelziffer auszugehen ist.

Hepatitis-D-Virus
Der Hepatitis-D-Virus ist ein unvollständiger Virus und funktioniert nicht alleine. Um sich vermehren zu können, muss die Hülle des Hepatitis-B-Virus vorhanden sein. Eine zusätzliche Infektion mit Hepatitis D kann eine chronische Hepatitis B deutlich verschlechtern und erhöht dadurch das Risiko, an einer Zirrhose und/oder Leberkrebs zu erkranken. Somit ist Hepatitis D der gefährlichste Hepatitis-Virus. Eine Therapie kann die Vermehrung beider Viren behindern. Wer erfolgreich gegen Hepatitis B geimpft wurde, kann auch keine Hepatitis D bekommen.

Hepatitis-E-Virus
Dieser Virus gilt in Deutschland als eher selten und wird öfter in Indien oder Afrika gefunden. Die Infektion verläuft häufig akut, wird meist nicht chronisch und heilt gewöhnlich ohne Folgen von selbst ab. Der Virus wird wie der Hepatitis-A-Virus durch Schmierinfektion übertragen. Derzeit gibt es keine anerkannte Therapie und es ist bislang noch kein Impfstoff gegen Hepatitis E verfügbar.

Die IKK Südwest übernimmt die Kosten für die Impfung zum Vorbeugen von Hepatitis A und Hepatitis B für ihre Versicherten und mitversicherten Familienangehörigen in vielen Fällen in voller Höhe. Sofern es sich um eine Reiseschutzimpfung handelt, erfolgt eine Erstattung für alle Reiseschutzimpfungen zusammen von bis zu 150,- Euro pro Versicherten und Kalenderjahr.

Hinweis

Unsere Informationen ersetzen nicht den Arztbesuch, sondern können diesen lediglich ergänzen oder als Vorbereitung dienen. Nur ein Arzt kann durch genaue Untersuchungen feststellen, um welche Erkrankung es sich handelt. Daher sollten diese Auskünfte nicht zur Selbstbehandlung genutzt werden. Wenn Sie die oben genannten Empfehlungen nicht beachten und Ihnen dadurch ein Schaden entsteht, übernimmt die IKK Südwest keine Haftung.