Burn-out und Depression

Sowohl ein Burn-out als auch eine Depression zählen zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Beide weisen teils ähnliche Symptome auf. Daher ist es umso wichtiger, den Unterschied zu kennen.

Wissenswertes zu Burn-out

Der Begriff „Burn-out“ kommt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie „Ausbrennen”. Menschen mit Burn-out fühlen sich demnach „ausgebrannt“, physisch sowie psychisch extrem erschöpft und häufig innerlich leer.

Ein Burn-out entsteht beispielsweise dann, wenn extreme persönliche Einsatzbereitschaft (Betroffene bürden sich sehr viele Aufgaben auf), anstrengende Lebensumstände, ständiger Zeitdruck, lang andauernde Überforderung oder Ähnliches aufeinandertreffen.

Bestehen diese Belastungen über einen längeren Zeitraum, kann ein Burn-out ausgelöst werden: Dem Betroffenen erscheint eine Lösung oder Wiederherstellung des seelischen Gleichgewichtes unmöglich und er fühlt sich hilflos, oft minderwertig und er hat Angst, zu versagen. Häufig zieht er sich beruflich und privat zurück. Schlimmstenfalls kommt es zur Selbstaufgabe.

Zu den häufigsten Anzeichen von Burn-out gehören:

  • Angstgefühle
  • Anspannung
  • Diffuse Schmerzen und Muskelverspannungen
  • Erschöpfung/Müdigkeit
  • Gefühl der emotionalen Leere sowie Starrheit
  • Konzentrationsschwäche
  • Kopfschmerzen
  • Kraftlosigkeit
  • Nervosität
  • Reizbarkeit
  • Schlafstörungen
  • Starke Frustration
  • Verminderte Belastbarkeit
  • Niedergeschlagenheit

Wissenswertes zur Depression

Erbliche Faktoren, einschneidende Lebensereignisse, belastende Lebensumstände aber auch körperliche Einflüsse spielen bei der Entstehung einer Depression eine wichtige Rolle. Hier bestehen Wechselwirkungen, sodass sich die verschiedenen Auslöser gegenseitig verstärken können.

Der Verlust nahestehender Personen, traumatische Erfahrungen aber auch positive Ereignisse, wie die Geburt eines Kindes, können zu einer dauerhaften Stress- und Überforderungssituation führen und eine Depression auslösen.

Die Anzeichen einer Depression gehen über ein normales Stimmungstief hinaus und sind langanhaltend. Zu den häufigsten Symptomen zählen:

  • Traurigkeit
  • Innerliche Leere
  • Mutlosigkeit
  • Hoffnungslosigkeit
  • Stark ausgeprägte Überforderung
  • Angstgefühle
  • Häufiges Grübeln
  • Konzentrationsschwäche
  • Antriebslosigkeit
  • Selbstzweifel
  • Gesellschaftlicher Rückzug
  • Verringerte Belastbarkeit

Behandlungsmöglichkeiten

Für eine Behandlung ist es wichtig, zu wissen, ob ein Burn-out oder bereits eine Depression vorliegt, da beide Erkrankungen unterschiedliche Therapieansätze erfordern. Während bei Depression ein gewisses Maß an Arbeit oder Aufgaben positiven Einfluss haben kann, kann ein Urlaub hingegen die Symptome möglicherweise verschlimmern, weil gerade dann die Depression als sehr präsent empfunden wird und Betroffene sich in dieser Zeit mit der Erkrankung hilflos und alleine fühlen können.

Je früher eine depressive Erkrankung erkannt und ein Arzt oder Psychotherapeut aufgesucht wird, desto höher ist die Chance auf eine Genesung oder Besserung. Hierzu gibt es verschiedene Therapieformen und unterstützende Maßnahmen, die individuell besprochen werden.

Bei einer Depression können Selbsthilfegruppen eine sinnvolle Ergänzung und Stütze sein. Die Deutsche DepressionsLiga e.V. bietet Ihnen eine Suchfunktion für Selbsthilfegruppen an.

Betroffene können sich auch über Online-Foren wie das Diskussionsforum Depression austauschen.

Präventive Maßnahmen ergreifen

Wenn man Veränderungen in Zusammenhang mit der eigenen psychischen Gesundheit bemerkt, ist es wichtig, sich frühzeitig Unterstützung zu suchen und gegenzusteuern. Denn psychische Krankheiten wie Burn-out oder Depression sind dann besser behandelbar. Doch auch präventive Maßnahmen sind sinnvoll, damit es erst gar nicht so weit kommt.

„Ungesunde“ Faktoren, wie etwa Stress, lassen sich zum Beispiel mit Entspannungstechniken positiv beeinflussen. Es ist wichtig, auf den eigenen Körper zu hören und sich gegebenenfalls professionelle Hilfe zu suchen.

Hierbei kann auch der Arbeitgeber ein Ansprechpartner sein, um krankmachende Faktoren im beruflichen Kontext ausfindig zu machen und zu beheben. Die IKK Südwest kann hierbei Rahmen eines betrieblichen Gesundheitsmanagements gerne unterstützen.

Hinweis

Unsere Informationen ersetzen nicht den Arztbesuch, sondern können diesen lediglich ergänzen oder als Vorbereitung dienen. Nur ein Arzt kann durch genaue Untersuchungen feststellen, um welche Erkrankung es sich handelt. Daher sollten diese Auskünfte nicht zur Selbstbehandlung genutzt werden.