Home BASE – Aufsuchende, bedarfsorientierte, multiprofessionelle Behandlung schwerer psychischer Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen

Schwerwiegende psychische Erkrankungen beginnen meist in der Jugend und chronifizieren zu oft ins Erwachsenenalter. In besonders schweren Fällen kann eine rein ambulante Therapie überfordert sein. (Teil-)stationär erreichte Erfolge führen jedoch häufig nur unzureichend zu einer dauerhaften Stabilisierung im familiären Alltag und es kommt zum Rückfall. Das Projekt Home BASE schließt eine Lücke im Versorgungssystem, indem es für schwer psychisch kranke Kinder und Jugendliche eine Brücke zwischen (teil-)stationärer und ambulanter Psychotherapie baut.

Die IKK Südwest bietet ihren Versicherten diese besondere Versorgung an teilnehmenden Kliniken für Kinder- und Jugendpsychiatrie an.

Was ist der Hintergrund von Home BASE?

Schwerwiegende psychische Störungen mit Problemen, eigene Gefühle zu regulieren, beginnen meist in der Jugend und werden im Erwachsenenalter oft chronisch. In sehr schweren Fällen mit suizidalem und selbstverletzendem Verhalten, aber auch bei Drogenkonsum ist eine ambulante Therapie häufig nicht ausreichend und wird mit stationären oder vergleichbaren Angeboten ergänzt. Eine stationsäquivalente psychiatrische Behandlung (StäB) setzt im häuslichen Umfeld die gleichen Behandlungsangebote wie im stationären Bereich um, ist jedoch nicht flexibel in Bezug auf die Terminhäufigkeit und Behandlungsintensität. Eine schrittweise Belastungssteigerung ist in StäB bisher nicht umsetzbar.

Diese besondere Versorgung wird durch den Innovationsfonds, ein gesundheitspolitisches Förderinstrument zur Weiterentwicklung der Versorgung in der gesetzlichen Krankenversicherung, gefördert.

Was ist das Ziel der besonderen Versorgung?

Das Projekt Home BASE sieht eine individuelle Therapie mit bedarfsgerechter Behandlungsintensität vor. Die Zusammenarbeit wird zwischen den unterschiedlichen Behandlungssektoren optimiert. Ein Team aus ärztlichem, psychotherapeutischem und pädagogisch/pflegerischem Fachpersonal unterstützt die schrittweise, therapeutische Reintegration von Betroffenen in den Alltag. Mittels einer App können Betroffene, ihre wöchentlichen Ziele und Fortschritte dokumentieren und im Behandlungsprozess aufgreifen. Das regelmäßige Bewerten und Neudefinieren von Therapiezielen trägt zur Stärkung von Selbstregulation und Selbstständigkeit und demzufolge zur kontinuierlichen Verringerung hilfesuchender Kontakte bei. Die Betroffenen stehen dabei jederzeit im Mittelpunkt.

Für wen ist die innovative Versorgung geeignet?

Home BASE richtet sich an Versicherte zwischen dem 11. und 21 Lebensjahr, die an schwerwiegenden psychischen Störungen leiden und ein dysfunktionales (ggf. selbstschädigendes) Verhalten, z. B. aufgrund von Drogenkonsum, Suizidalität, Selbstverletzungen oder dissoziales Verhalten aufweisen. Da es sich um ein regional begrenztes Projekt handelt, können nur Personen teilnehmen, die von einer teilnehmenden Klinik in Baden-Württemberg, Hamburg, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz oder im Saarland versorgt werden.

Karte von Deutschland, auf der die teilnehmenden Kliniken von Home Base aufgezeichnet sind

Wo wird die Behandlung angeboten?

Die weitergehende Beratung erfolgt durch alle teilnehmenden Kliniken für Kinder- und Jugendpsychiatrie (siehe Abbildung ). Teilnahmeinteressierte können sich an ihre Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Baden-Württemberg, Hamburg, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz oder im Saarland wenden.

Weitere Informationen finden Sie im PDF zum Projekt.