Nur jeder 20. Mann geht zur Darmkrebsvorsorge
IKK Südwest betont Wichtigkeit der Gesundheitsvorsorge
Seit mehr als 20 Jahren bewegt der „Movember“ Männer zu mehr Gesundheitsbewusstsein. Die IKK Südwest hat die weltweite Gesundheitskampagne zum Anlass genommen, um zu analysieren, wie häufig Männer im vergangenen Jahr 2023 ihre Vorsorgeangebote wahrgenommen haben: Immer noch gehen zu wenige Männer zur Vorsorge. Neurologe Dr. Florian Schumacher erklärt, warum es sich gerade Männer schwer mit dem Thema Vorsorge tun.
Der November steht ganz im Zeichen der Männergesundheit. Ursprünglich wurde die Gesundheitskampagne „Movember“ im Jahr 2003 in Australien ins Leben gerufen. Mittlerweile hat sie sich auf der ganzen Welt verbreitet. Anlässlich der Movember-Kampagne hat die IKK Südwest anhand ihrer Versichertendaten analysiert, wie groß der Anteil der anspruchsberechtigten Männer ist, die in den vergangen beiden Jahren zu einer Krebsvorsorgeuntersuchung gegangen sind. Die Auswertung zeigt, dass im vergangenen Jahr nur ein geringer Anteil der Männer, die im vergangenen Jahr Anspruch auf eine Krebsvorsorge hatte, diese auch wahrgenommen haben. So war nur rund jeder fünfte Mann (rund 20 %) aus Rheinland-Pfalz, Hessen und dem Saarland bei der Früherkennung von Prostata- und Hodenkrebs. Noch schlechter sieht es bei den anderen Vorsorgeangeboten aus: Nur rund jeder zwanzigste Mann (rund 5 %) war im Jahr 2023 bei der Haut- oder Darmkrebsvorsorge.
„Die Inanspruchnahme von Krebsvorsorgeuntersuchungen bei Männern liegt weit unter dem, was notwendig wäre, um frühzeitig lebensrettende Diagnosen zu stellen. Besonders auffällig verhält es sich aber auch bei den Gesundheits-Check-Ups. Unsere männlichen Versicherten haben diese 2023 deutlich seltener in Anspruch genommen als noch 2019. Hier scheint die Corona-Pandemie einen nachhaltigen Bruch verursacht zu haben“, stellt Professor Dr. Jörg Loth, Vorstand der IKK Südwest, fest.
Aufklärung verstärkt via Social Media
Ab 35 Jahren können sich gesetzlich Versicherte alle drei Jahre bei den Gesundheits-Check-Ups auf häufige Krankheiten und Gesundheitsrisiken untersuchen lassen. Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Typ-2-Diabetes können so beispielsweise früher erkannt, besser behandelt oder sogar ganz verhindert werden. Aus diesem Grund übernehmen die Krankenkassen bereits zwischen 18 und 34 Jahren einmalig diese erste Gesundheitsuntersuchung. Der Check-Up stellt also eine wichtige Säule in der Vorsorge dar. Umso besorgter ist Prof. Loth über die mangelhafte Wahrnehmung des Angebots: „Prävention und Früherkennung können die Chancen einer Heilung drastisch erhöhen. Es ist deswegen umso wichtiger, dass wir die Menschen – egal ob Mann oder Frau – für gesundheitliche Prävention sensibilisieren. Dazu gehören Aufklärungskampagnen, die möglichst niedrigschwellig ansetzen und verstärkter als bisher auch in den sozialen Netzwerken stattfinden.“
„Männer brauchen feste Anordnungen“
Im Rahmen ihrer Aufklärungsarbeit hat die IKK Südwest Dr. Florian Schumacher gefragt, warum gerade Männer ihre Vorsorgetermine so selten wahrnehmen. Der Neurologe führt dies auf einen Unterschied zwischen dem männlichen und weiblichen Gehirn zurück: „Bei Männern wird gerne das gemacht, was vorgegeben ist. Das heißt, wenn es eine feste Anordnung gibt, dann wird diese schön brav befolgt. Das beste Beispiel ist das Auto: Das sagt ganz genau, wann es zur Inspektion muss, wann der Ölwechsel fällig ist und wann der Reifendruck nicht passt.“ Männer würden seiner Auffassung nach von einem strikteren System profitieren, das genau sagt wann, wo, welche Vorsorgetermine anstehen.
Genau in diesem Punkt unterstützt die IKK Südwest mit dem persönlichen Erinnerungsservice „Familie Plus“. Alle Interessierten können sich kostenlos für den Newsletter anmelden und erhalten dann personalisiert Informationen über anstehende Vorsorgeangebote sowie Impfauffrischungen.
Dr. Schumacher betont im weiteren Gespräch, wie wichtig der offene Dialog ist. Nur so könne man(n) Ängste und Sorgen vor Untersuchungen abbauen: „Redet mit Euren besten Freunden, Partnern, Geschwistern. Welche Vorsorgeuntersuchungen sind wichtig für mich? Habe ich schon was versäumt? Offene Gespräche nehmen die Angst vor Tabu-Themen, die die eigene Gesundheit und viele Krankheiten leider noch sind.“